Nach „Tag des Zorns“ schrieb ich zunächst einen anderen Roman, der überhaupt nichts mit Fantasy zu tun hatte, aber dann trieb es mich doch wieder unaufhaltsam in die Gefilde fremder Welten. Dieses Mal hatte ich alle Zeit der Welt und das beruhigende Wissen, dass meine Arbeit nicht gleich in irgendeinem Papierkorb landen würde. Bessere Voraussetzungen kann ich mir kaum vorstellen.
„Blaues Licht“ zu schreiben, hat ein halbes Jahr gedauert, in dem die Geschichte ein gewisses Eigenleben entwickelte. Als ich anfing, daran zu arbeiten, hatte ich nur ein paar feste Stationen der Handlung und eine vage Vorstellung von den Hauptcharakteren. Alles andere ergab sich beim Schreiben; gerade so, als hätten einige Leute nur darauf gewartet, dass ich ihre Geschichte erzähle. Allen voran natürlich Henk.
Da ich gern über den hohen Norden schreiben wollte, bot sich der Hl. Mikail als Thema an, weil über ihn so gut wie nichts von offizieller Seite bekannt ist. Mit seiner Geschichte wollte ich auch aufzeigen, dass die aventurischen Götter nicht nach menschlichen Maßstäben und Moralvorstellungen handeln, sondern ihre Wege für den Sterblichen tatsächlich „unergründlich“ bleiben. Gerade Firun als unbarmherzigen Herrscher über den Frost und die Jagd fand ich dabei reizvoll. Jenseits der ausgetretenen Rondra-Geweihten-Pfade gibt es schließlich noch mehr in Aventurien.
Besonderen Spaß hat mir gemacht, das Bornland und vor allem Bjaldorn zur heimlichen Hauptfigur des Romans zu erheben. Man muss zwar keine Vorkenntnisse haben, um die Geschichte zu verstehen, aber wer seine Bornland-Box kennt, wird wahrscheinlich vieles im Drumherum wiedererkennen. Der Roman ist gespickt mit Details und Andeutungen, die dem „unbedarften“ Leser nicht auffallen, aber dem Kenner hoffentlich Freude bereiten. Ich habe viele Namen, Ortsangaben, Lebensgeschichten, etc. ganz bewusst so ausgewählt, dass sie einen stimmigen Bezug zur bornländischen Geschichte haben. Das ist die Art, wie ich mir einen guten DSA-Roman vorstelle, weil ich selbst so etwas lesen will.
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