„Dunkle Tiefen“ war der düsterste Roman, den ich bis zu jenem Zeitpunkt geschrieben hatte. Vielleicht gilt das sogar noch immer, aber das müssen die Leser entscheiden. Während in „Der Tag des Zorns“ eine Bande abenteuerlustiger Jungzwerge für eine eher heitere Grundstimmung gesorgt hat, steht mit Ortosch Sohn des Murtorog in „Dunkle Tiefen“ ein alles andere als fröhlich veranlagter Protagonist im Mittelpunkt. Aber auch dem Rest der Mirschag-Sippe vergeht angesichts der schrecklichen Ereignisse schnell das Lachen.
Die Mirschag-Sippe ist eine Gruppe von Amboss-Zwergen, die sich nach einem verlorenen Sippenkrieg im Eisenwald angesiedelt hat. Viele Anregungen zur Ausgestaltung ihrer Lebensart, ihres Glaubens und ihrer geschichtlichen Hintergründe verdanke ich den Texten der Spielhilfe „Angroschs Kinder“, die mir freundlicherweise vorab von FanPro zur Verfügung gestellt wurden. Wie immer habe ich mich bemüht, bei aller Fantasy möglichst authentisch zu sein und vor allem die aventurischen Gegebenheiten zu berücksichtigen.
Die Charaktere der Zwerge zu gestalten, war für mich eine besondere Herausforderung. Einerseits sind sie – verglichen mit Menschen – sture, kämpferische „Bartmurmler“, aber andererseits auch liebevolle Eltern und „Familienmenschen“, die für ihre Verwandten durch die (Nieder-)Hölle gehen. Und wenn ein Zwerg wie der andere wäre, würde ein Roman über sie auch reichlich langweilig werden. Also gibt es in dieser Geschichte verbohrte Traditionalisten und eher pragmatische Macher, wagemutige Kämpfer und verzagte Hasenherzen, sowie einen Protagonisten, der so seine Probleme damit hat, den Vorstellungen seines Volkes von einem anständigen Zwerg zu genügen.
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