Daniela Knor

Schriftstellerin

Kleines Lexikon japanischer Begriffe und Mythologie

Dieses kleine Lexikon soll sich nach und nach füllen, und die Einträge werden laufend erweitert!

Drachen

Über japanische Drachen habe ich einen Artikel für das Magazin „Phantast“ geschrieben, den Ihr hier lesen könnt 🙂

Nagata (Strand u. Dorf auf der Insel Yakushima)

Jiros Hütte steht am schönsten Strand Yakushimas: Nagata. Er ist nicht nur für sein klares Wasser und den hellen Sand bekannt, sondern vor allem für die Meeresschildkröten, die dort an Land kommen, um ihre Eier abzulegen. Wer im Sommer bei Vollmond Ausschau hält, hat gute Chancen, den Moment mit zu erleben, wenn sich die frisch geschlüpften Baby-Schildkröten aus dem Sand buddeln und eilig zum Meer krabbeln. Da sie sich am Mondlicht orientieren, ist es natürlich streng verboten, sie mit Lampen oder Blitzlicht zu verwirren! Mein Foto von den Kleinen ist deshalb etwas dunkel, aber man kann sie erkennen 🙂 Das Foto kann durch Anklicken vergrößert werden!

Nagata Schildkröten              Nagata Strand

Maneki-neko

siehe Eintrag „Winkekatze“

Perle der Weisheit

Einer der Punkte, in denen sich die asiatischen Drachenvorstellungen von den europäischen unterscheiden, ist die Perle der Weisheit. Auf vielen japanischen Drachen-Abbildungen kann man sie entdecken. Hier hält der Drache sie in der Klaue:

Cooler Drache_Miyajima

Auf vielen anderen Abbildungen jagt der Drache jedoch noch hinter der Perle her, denn sie steht für Wissen und Vollkommenheit, und der Drache, der sie jagt, symbolisiert das Streben eines Menschen nach Weisheit.

Prinzessin Mononoke

„Prinzessin Mononoke“ und „Drachenblut“ haben etwas gemeinsam: den Wald der alten Zedern auf der Insel Yakushima. Hayao Miyazaki wurde in diesem Wald zu seinem berühmten Film inspiriert, und es ist wirklich eine märchenhafte Gegend. Auch ich bin zu den alten Zedern hinaufgewandert und habe eine Nacht in diesem Wald verbracht. Dazu dann in einem eigenen Lexikon-Artikel mehr.

Yakushima

Sakurajima

Der Vulkan Sakurajima spielt in „Drachenblut“ eine prominente Rolle. Er liegt nur eine kurze Fährüberfahrt vom Stadtzentrum Kagoshimas entfernt und ist vom Hafen aus sehr gut zu sehen:

Vulkan bei Kagoshima

Das Unglaubliche ist, dass die 600.000 Einwohner Kagoshimas also direkt neben einem der aktivsten Vulkane Japans leben. Es gibt zur Zeit mindestens alle zwei Jahre Eruptionen (genaueres dazu und mehr Fotos findet Ihr bei wikipedia), und aus dem Inneren des Vulkans steigt ständig Rauch auf. Um den Sakurajima ranken sich aber auch Mythen, in denen eine Verbindung zu Drachen besteht. Das im Roman erwähnte Thermalbad am Fuß des Vulkans gibt es tatsächlich, und es besitzt einen Schrein, der dem Drachenkönig Ryujin gewidmet ist.

Samurai-Rüstung

Die japanischen Schwertkämpfer sind nicht nur für ihre Waffen, sondern auch für ihre außergewöhnlichen Rüstungen berühmt. Hier zwei Beispiele aus dem Nationalmuseum in Tokio – mit Gesichtsmasken, „Hörnern“ und wilden Frisuren, die erahnen lassen, warum man einen Samurai im Kampfgetümmel schon mal mit einem Dämon verwechseln konnte:

Samurairüstungen Tokio

Die klassische Samurai-Rüstung heißt yoroi und besteht nicht aus Eisenringen oder großen Blech- bzw. Stahlplatten wie die europäischen Ritterrüstungen, sondern aus vielen kleinen zusammengebundenen Lamellen. Die Lamellen konnten aus Leder oder lackiertem Eisen bestehen. Oft wurde beides gemischt, um das Gewicht der Rüstung gering zu halten. Dennoch kamen ca. 30 kg zusammen. Im Lauf der Zeit und auch individuell gab es viele Varianten und Weiterentwicklungen, weshalb die Rüstungen oft sehr unterschiedlich aussehen. Auch die Helme waren aus unterschiedlich vielen Platten zusammengesetzt und mit Hörnern, Eberzähnen, Geweihen oder Federbüschen verziert. Die kämpferisch oder gar dämonisch wirkenden Gesichtsmasken erhielten als grimmige Zutat manchmal noch einen langen, buschigen Schurrbart.

Yukata

Der yukata wird auch Sommerkimono genannt, aber eigentlich bedeutet das Wort eher „Badkleidung“. Tatsächlich wird diese einfache, meist aus Baumwolle gefertigte Variante des Kimono von Männern und Frauen nach dem Baden getragen, aber auch als leichter Sommerpyjama oder als legere, bunte Kleidung zu Sommerfesten. Wer durch Japan reist, sieht viele, auch junge Frauen und Männer in einem yukata, es handelt sich also keinewegs um eine altmodische, aussterbende Tracht, sondern geradezu um ein Alltagskleidungsstück! In Hotels findet man ihn anstelle unseres westlichen Bademantels. Natürlich stilecht mit Fächer, der – wie man sieht – bei der japanischen Sommerhitze auch nötig ist:

Danny Yukata

Ob diese Mädels auf dem Weg zum großen Feuerwerk auf der heiligen Insel Miyajima nun yukata oder kimono tragen, mögen Experten entscheiden 😉

Miyajima Fest Mädels 2                              Miyajima Fest Mädels 1

„Winkekatze“ (Maneki-neko)

Die „Winkenden Katzen“ sind in Japan ein beliebter Glücksbringer. Man sieht sie in Läden, Restaurants und Wohnungen, und oft sitzt dort nicht nur eine Katze, sondern gleich eine ganze Familie. Traditionell werden sie aus Keramik hergestellt, mittlerweile gibt es aber auch Versionen aus Plastik. Dabei sind kleine Keramikkatzen gar nicht teuer. Auf dem Foto seht Ihr eine im traditionellen „outfit“: das heißt, sie trägt ein rotes Halsband mit goldenem Glöckchen. Alternativ kann es auch eine goldene Plakette sein, auf der steht, was die Katze herbeirufen soll. Auch die Farbe der Katze ist von Bedeutung. Dreifarbige Katzen versprechen besonders viel Glück und Wohlstand. Schwarze Katzen sollen Dämonen abwehren, während rote Katzen gegen Krankheiten helfen. Eine weiße Katze steht dagegen für Reinheit, während eine goldene vor allem Reichtum verspricht. Kein Wunder, dass oft mehrere Winkekatzen aufgestellt werden. Eine für jeden Aspekt. Oder mehrere für das Ziel, das man besonders wichtig findet. Außerdem ist auch das Winken selbst von Bedeutung. Hebt die Katze die linke Pfote, soll dies zahlreiche Kunden ins Geschäft oder Lokal locken. Hebt sie die rechte Pfote, ruft sie ganz allgemein Glück und Wohlstand herbei.

Winkekatzeklein

Wer mehr über die Geschichte der Winkekatzen erfahren möchte, findet auf wikipedia noch eine Menge Infos.

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